Momentan sind alle Augen auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland gerichtet, dank welcher der FIFA wieder Einnahmen im Milliardenbereich garantiert sind. Während der WM in Südamerika waren es noch 1,3 Milliarden gewesen, in Brasilien 2014 waren es bereits an die 2 Milliarden - man darf also annehmen, dass das Turnier in Russland nicht nur aus sportlicher Sicht Rekorde brechen wird (Tore am Fließband, fast jede Partie ein Elfmeter), sondern auch aus finanzieller.
Aber nicht nur das Spiel mit dem runden Leder stößt finanztechnisch in immer größer werdende Sphären vor, auch sein Pendant in der virtuellen Welt erfreut sich ebenfalls immer mehr an einem gigantischen Zuwachs an Zuschauern und Preisgeldern. Wir reden hier aber nicht nur von der beliebten Fußballsimulation FIFA, sondern generell vom professionellen Zocken diverser populärer Computerspiele, alles unter dem Begriff eSports zusammengefasst.
Und plötzlich sieht man sich FIFA im TV an
Vielleicht haben auch Sie mittlerweile schon bemerkt, dass, wenn Sie neuerdings auf Sender wie Sport 1 zappen, Sie sich plötzlich mittendrin in einer Partie FIFA 18 befinden, und das alles noch begleitet von professionellen Kommentatoren. Hochdotierte eSports-Events werden heutzutage also nicht nur mehr ausschließlich mittels Plattformen wie Facebook oder Twitch live gestreamt, nein, auch herkömmliche Fernsehsender sind mittlerweile darum bemüht, diese immer populärer werdende Sparte an den (vor allem jüngeren) Zuseher zu bringen. Mittlerweile bieten sogar Online-Wettanbieter wie Betway verstärkt Quoten für diverse professionelle eSports-Turniere an.
eSports ist seit diesem Jahrzehnt so richtig am Boomen, füllt mittlerweile ganze Arenen und erreicht auch zuhause an den Bildschirmen bereits ein Millionenpublikum. Für Investoren, die auf der Suche nach wachsenden Branchen sind, ist eSports momentan der Heilige Gral. Der Trend und die Marktanalysen versprechen Gewinne, die sogar in den Milliardenbereich vorstoßen. Dies ist alles der wachsenden Zunahme von Online-Spielen und den daraus resultierenden professionellen Wettkämpfen – eSports – zu verdanken.
eSports-Stipendien sind heute gang und gäbe
Manche Menschen reagieren immer noch schockiert, wenn Sie zum ersten Mal hören, dass es in den USA so etwas wie College-eSports-Teams gibt – etwas, dass mittlerweile dort gang und gäbe ist. Immer mehr College-Stipendien werden heute an professionelle Videospiel-Spieler vergeben, da die Schulen Leute für ein eSports-Team rekrutieren, welches sie dann gegen andere Schulen antreten lassen.
In Deutschland haben die meisten Fußballklubs der Bundesliga mittlerweile auch eine eigene eSports-Abteilung mit eigenem Team, das in einer Art virtuellen Bundesliga gegen die Mannschaften der anderen Klubs antritt. Professionelle Zocker bekommen bereits gut dotierte Verträge und werden zwischen den Teams hin und her getradet, wie halt eben im echten Fußballbusiness auch.
Die Zahlen untermauern den wachsenden Trend
Für alle, die es immer noch nicht glauben können: Die Größe dieses Marktes ist mittlerweile atemberaubend. Im Jahr 2016 gab es laut Statistik an die 162 Millionen an regelmäßigen eSports-Zusehern, weitere 131 Millionen schauten gelegentlich zu. Diese Zahlen werden laut Schätzungen bis 2020 auf 286 Millionen beziehungsweise 303 Millionen steigen. Das sind bei weitem nicht die 3,2 Milliarden, die die letzte Fußballweltmeisterschaft verfolgt haben, aber die Zahlen übertrumpfen zumindest die 111,3 Millionen Zuseher des letztjährigen Super Bowls. Die meisten dieser Zuseher befinden sich logischerweise im Teenageralter oder am Anfang ihrer Zwanziger – aus werbetechnischer Sicht eine sehr relevante Zielgruppe.
Um es anders auszudrücken: eSports hat das Potential, wirklich enorm viel Geld zu lukrieren. Das wurde bereits von einigen großen Namen in der Sport- und Unterhaltungsbranche erkannt. NRG eSports zum Beispiel hat für die meisten großen Spiele Listen mit Investoren, die sich wie ein Who‘s Who in Sport und Entertainment lesen. Michael Strahan, Alex Rodriguez, Marshawn Lynch und andere gehören zu den Besitzerteams von NRG. In England hat der österreichische Fußballprofi im Dienste Leicester Citys, Christian Fuchs, als erster Fußballprofi innerhalb der Premier League ein eigenes eSports-Team gegründet. So gesehen tut sich da einiges im Hintergrund, und das wird wohl erst der Anfang sein.
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