Viele PC-Spieler sind mit schlechtem
Abklatsch eines eher ruhigen Rollenspieltyps, der mit Harvest Moon
für den SNES damals seinen Anfang nahm und mehreren Nachfolgern und
Ablegern wie Rune Factory fortgesetzt wurden, gestraft. So fanden
sich bislang lediglich schlechte, dennoch beliebte, Facebook Spiele
wie HayDay oder Farmville bei denen man schnell echtes Geld
investieren musste, um wirklich vorwärts zu kommen, in den Listen
vieler Freunde des Genres. Fast jeder sehnte sich nach dem ruhigen
Rollenspiel zurück bei dem man sich um seine Farm auf der man
verschiedene Pflanzen züchtet um Geld zu verdienen oder Hühner und
Kühe hält um Eier und Milch zu verkaufen oder aus den Zutaten von
der Farm tolle Gerichte zu kochen, um sie selbst zu essen oder an
Charaktere in der Spielwelt zu verschenken.
Das klingt erst mal stark nach den Oben
erwähnten Facebook-Klonen. Allerdings fehlt bei diesen die
Möglichkeit mit der Spielwelt wirklich zu agieren, entweder fehlt
eine eigene Spielfigur oder die eigenen Spielfigur wirkt meist eher
lustlos hinterher geworfen. Es fehlen liebevoll gestaltete Figuren
mit Vorlieben und Abneigungen und besonderen Eigenschaften oder
Hintergründen, die Figuren in diesen seltsamen Klonen sind zwar
niedlich, aber eigentlich nichtssagend.
Aber es gibt echte Hoffnung für Fans
dieses speziellen Genres. Stardew Valley feiert derzeit, berechtigt,
große Erfolge. Es orientiert sich stark an Harvest Moon oder Rune
Factory wie man sie kennt. Der Pixellook des Spiels lässt einen
sofort an die ersten Harvest Moon Spiele des SNES denken und auch der
Aufbau der Welt, die verschiedenen Pflanzen, die kurzen Jahre (4
Monate/Jahreszeiten mit je 28 Tagen) die Nutzung der verschiedenen
Farmwerkzeuge – keine dämlichen Freundesanfragen oder
Echtgeldzwang im Spiel, Stimmungsvolle Musik und hübsche Charaktere.
Auf dem ersten Blick fühlt man sich in
die Tage vor dem Super Nintendo versetzt, doch es ist nicht einfach
nur eine Neuauflage für den PC. An den Basics der Mechanik hat sich
wenig verändert, warum auch, das Prinzip funktioniert und ist
fordernder als man es auf dem ersten Blick meint. Will ich meine Farm
mit vielen Tieren betreiben? Oder doch lieber mit jeder Menge
Feldfrüchten mein Geld verdienen? Wenn ich letzteres mache, was
pflanze ich wann und wie viel? Und viel Wichtiger – wie viel behalte
ich von dem was ich ernte selbst um es zu verarbeiten oder an die
vielen bunten Charaktere zu verschenken um Freundschaften mit ihnen
zu schließen. Aber keine Bange, es wurden an den richtigen Stellen
dezente, aber sehr passende Neuerungen eingeführt die es als ein
modernes Spiel Rollenspiel kennzeichnen.
Es gibt ein, wenn auch sehr simples,
aber lohnendes Quest-System bei dem man Geld erhält und Freundschaft
zu den Bewohnern des Ortes aufbaut. Der eigene Charakter steigt auch
Stufen in verschiedenen Fähigkeiten auf, je häufiger man etwas
benutzt, desto besser wird man darin und dadurch werden Gimmicks
freigeschaltet wie zum Beispiel ein Handwerksrezept für ein Fass, in
diesem Fass lassen sich dann Weine, Bier oder Säfte produzieren,
je nachdem was man in das Fass hineinwirft. Ebenso zu erwähnen gilt
es, das ein einfaches, aber sehr passendes Handwerkssystem einzug
genommen hat. Nach und nach schaltet man dafür Rezepte frei oder
kauft sie ein um dann Dinge herzustellen die entweder der Verzierung
der Farm oder dabei helfen neue Einnahmequellen und Waren
herzustellen – zum Beispiel eine Käsemaschine die aus Milch Käse
produziert, oder das oben erwähnte Fass. Eine weitere, sehr kleine
aber dennoch interessante Neuerung zu Harvest Moon ist, die völlig
Freie Auswahl der Partnerschaft mit den verschiedenen möglichen
Partnern. Es ist völlig unwichtig welches Geschlecht man hat, man
darf sich unter den möglichen Partnern denjenigen aussuchen der
einem gefällt, gut so! Es gibt viele Features, aber sie alle
aufzuzählen sprengt den Rahmen und nimmt eventuell die Lust es
selbst zu entdecken.
Das alles klingt nach einem großen
Team, welches an der Entwicklung beteiligt war, wie es zum Beispiel
für Harvest Moon oder Rune Factory der Fall gewesen ist, doch weit
gefehlt. Das gesamte Projekt, Musik, Grafiken, Geschichte und Code
stammt alles aus der Hand von Eric "ConcernedApe" Barone,
einem einzelnen Entwickler. Chucklefish, die Publisher des Spiels,
haben ihm nur bei der PR geholfen und ihm mit Rat und Tat beiseite
gestanden wie Eric in einem Interview(auf Englisch) erzählte.
Beeindruckend ist vorallem was dieses
Spiel sogar bei Raubkopieren welche das Spiel nicht auf Steam oder gog.com erworben haben und der Stardew Valley Community ausgelöst hat. So
hat es einige Raubkopierer dazu bewegt, den Titel
nachdem sie es nur eine kurze Weile gespielt hatten zu kaufen, um
dem Entwickler den Rücken zu stärken, scheinbar weil sie sich dafür
dann doch schämten ein so liebevoll gestaltetes Spiel zu "stehlen"
(hier nachzulesen). Das löste eine tolle Aktion aus der
Community aus, so haben sich Spieler dazu bereit erklärt, Keys für
das Spiel zu kaufen und sie Raubkopierern zur Verfügung zu stellen
und somit den Verlust für ConcernedApe zu minimieren und die
Raubkopierer aus ihrer Lage es nicht legal zu besitzen zu
befreien.(hier nachzulesen)
Das Spiel sieht ziemlich interessant aus! Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht. Ich selber liebe Strategie und Aufbauspiele und habe als Favorit das Game Sid Meiers Civilization Revolution für die PS3. Das liege ich dann ganz enspannt mit dem Controller in der Hand im Wohnzimmer in meinem Gaming Sessel und spiele öfter mal 3-4 Stunden am Stück. ;) Dieses Game erinnert bisschen an Pokemon, was ich auch liebe.
AntwortenLöschenStardew Valley schaut echt super interessant aus :-)
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